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Swiss Re: Das "Brot- und Buttergeschäft" - die Autoversicherung wird zur Herausforderung!

In der Flottenversicherung ist es das schon seit Jahren und es wird derzeit noch schlechter statt besser.


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Wohl kaum eine andere Branche hat in den vergangenen Jahren weltweit so viele brachiale Herausforderungen zu bewältigen gehabt wie die Automobilbranche, die durch ​technologische Umbrüche, geopolitische Spannungen und wirtschaftlichen Druck geprägt sind. Das zeigt sich aktuell vor allem im Zusammenhang mit der US-Zollpolitik, die viele Autoproduzenten rund um den Globus stark beschäftigt, schreibt heute Bernd de Wall in der Handelszeitung und verweist auf die Studie der Swiss Re.


"Eng mit diesen Entwicklungen verknüpft ist der Markt für Autoversicherungen, der für die Versicherer eine immens hohe Bedeutung hat und lange Jahre als das «Brot- und Buttergeschäft» schlechthin galt. Der Markt steht vor einem dramatischen Wandel, wie der aktuelle Bericht «Shifting gears in a changing landscape» von Swiss Re aufzeigt. 

 

Zunehmende Komplexität

Schadeninflation, Telematik, Sharing Economy, die Verbreitung von Elektrofahrzeugen (EV), die Einführung neuer Sicherheitstechnologien wie Fahrerassistenzsysteme, autonomes Fahren, Extremwetterereignisse sowie gesetzliche und regulatorische Änderungen geben das Tempo auch bei den Autoversicherungen vor. 


Grosse strategische Bedeutung

Dass Autoversicherungen für die Assekuranz eine immens hohe Bedeutung haben, zeigt allein der Blick auf die Zahlen: Weltweit beträgt das Prämienvolumen der Autoversicherungen im Nichtlebengeschäft rund 2,2 Billionen US-Dollar, was einem Anteil von rund 40 Prozent entspricht.


In der Schweiz ist dieser Anteil nahezu deckungsgleich, das Prämienvolumen bei Autoversicherungen umfasste nach Zahlen der Finma im vergangenen Jahr etwa 6,5 Milliarden Franken. 


Spürbare Verunsicherung

Die kurzfristigen globalen Aussichten für die Autoversicherung sind laut Swiss Re-Bericht relativ positiv, zumal der Markt bis vor kurzem eine verbesserte Rentabilität verzeichnete. Der Rückversicherer mahnt aber gleichzeitig zur Vorsicht: Denn wie auf die gesamte Automobilbranche wirken sich die Handelskriege und die US-Zölle massiv auf die Autoversicherer aus.


Die Reparaturkosten beispielsweise werden deutlich steigen, da die Lagerbestände an Autoteilen schwinden. Dies wird nach Einschätzung von Swiss Re auch die Reparaturzeiten verlängern, da die Hersteller lokale Betriebe aufbauen müssen und die Lieferketten unter Druck geraten.


Auch die zunehmende Komplexität moderner Fahrzeuge dürfte die Wartungs- und Reparaturkosten kurzfristig weiter in die Höhe treiben. Die Zölle werden sich aber nicht nur negativ auf die Reparaturkosten auswirken, sondern auch zu mehr Totalschäden führen, da die Reparatur von Fahrzeugen aus finanzieller Sicht zu teuer wird.


Mehr Kosten durch komplexe Technik 

Darüber hinaus erhöht die zunehmende Komplexität der modernen Fahrzeuge den Kostendruck. Angesichts eines prognostizierten jährlichen Wachstums beim Verkauf von Elektroautos (EV) von 30 Prozent bis 2030 würden zumindest mittelfristig auch die Reparaturkosten steigen, bis die EV-Hersteller eine ausreichende Marktgrösse erreicht haben.


Dann könnten sich die Kosten von Verbrennern und Elektrofahrzeugen angleichen. Zur Einschätzung: Derzeit liegen die Reparaturkosten für Elektrofahrzeuge in Deutschland und Grossbritannien derzeit noch um bis zu 35 Prozent höher als für Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor und die Reparaturdauer ist um 14 Prozent länger. 


Mit zunehmender Erfahrung der Versicherungsbranche im Bereich Elektrofahrzeuge werden sich die Reparaturbedarfe besser einschätzen lassen und die Preise für Versicherungsleistungen sinken in der Folge, so der Bericht. Aktuelle Informationen der Insurance Association of China würden darauf hindeuten, dass die Schwere von Unfällen mit Elektrofahrzeugen geringer ist als bei Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor. 

 
 
 

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