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Risk Management - Die Stellhebel der Umsetzung Teil 3


Im Teil 1 und 2 habe ich Ihnen die Bedeutung des Schadenereignissen für die Prävention erläutert. Im heutigen 3. Teil steigen wir beim Fahrer ein. 


II Der Lenker (Fahrer) und dessen Motivation zur Mitwirkung


Die Motivation von Mitarbeitenden ist eine der größten Herausforderungen für Führung. Analog zu sonstigen Fragen der Führung sollte auch bei Fragen der Präventionsarbeit die Motivation der Lenker in 3 Dimensionen unterschieden werden.

 

Motivation gliedert sich in


Leistungs-Möglichkeit


Leistungs-Fähigkeit


Leistungs-Bereitschaft


Leider wir häufig versucht, Anreizsysteme zu kreieren (z.B. Bonifikationen, Prämien, Wettbewerbe mit Sachpreisen), die direkt auf die Leistungs-Bereitschaft abzielen. Die Einflussfaktoren auf diesen intrinsischen Aspekt der Motivation sind vielfältig und komplex. Versuche, über Anreizsysteme die Leistungs-Bereitschaft der Mitarbeitenden direkt zu beeinflussen - in diesem Fall der Lenker – waren in der Praxis – wenn überhaupt - nur für kurze Zeit erfolgreich.


In der Praxis bewährt hat sich hingegen, den Mitarbeitenden Wertschätzung (emotional – nicht monetär) entgegenzubringen. Bevor wir aber darauf eingehen, möchten wir die beiden anderen Dimensionen im Zusammenhang mit der Präventionsarbeit beleuchten.


Der Lenker im Zentrum der Präventionsarbeit
Der Lenker im Zentrum der Präventionsarbeit

Leistungs-Möglichkeit für Prävention


Dazu zählen für die Unfallvermeidung u.a. die Fahrzeuge und die Sonderausstattung. Analysen des größten Versicherer Europas – der gleichzeitig auch einer der größten Flottenversicherer Europas ist – belegen das. Die Wahl des passenden Fahrzeugs, Zusatzausstattung zur Erhöhung des Fahrerkomforts und Assistenzsysteme zur Erhöhung der Sicherheit senken die Unfallfrequenz und reduzieren die Gefahr von Groß-Schäden. Voraussetzung dafür ist, dass die Fahrer die Assistenzsystem korrekt bedienen und richtig einsetzen.


Die Arbeitsbedingungen wie Beginn und Ende, Dauer, Termindruck, Ziele der Führung und verfolgte Prioritäten haben ebenfalls Auswirkungen auf die Möglichkeiten der Lenker, unfallfrei zu bleiben. Deshalb muss Prävention immer ganzheitlich über das gesamte Unternehmen unter Einbindung aller relevanten Stakeholder gedacht, geplant und gelebt werden.


Leistungs-Möglichkeit im Schadenmanagement


Das Unternehmen hat Rollen und Prozesse, die den Zielsetzungen „Schadenminderung“, „Informationsgewinnung“ und „Sensibilisierung“ nach den Kriterien der Effektivität und Effizienz so optimal wie möglich gestaltet und beschrieben.

Im Sinne der Zielsetzungen haben die Mitarbeitenden Zugang zu „helfenden – unterstützenden“ Providern und nützlichen und zeitgemäßen Tools (z.B. App zur Schadenmeldung, 24/7 HelpLine, Assistance etc.).


Die Verantwortlichkeiten für die Regulierung und Behebung der Unfallfolgen sind klar definiert und die Erwartungen an die Mitarbeitenden sind transparent und verständlich beschrieben.


Leistungs-Fähigkeit für Prävention


Häufig unterschätzt von Seiten der Unternehmensführung werden die Schwächen der Lenker in der Handhabung der Fahrzeuge. Im Gegenzug überschätzen sich die Lenker häufig selbst. 


Dazu exemplarisch ein Zitat aus Studie vom TÜV Nord:

Warum sich gerade schlechte Autofahrer für die besten halten

„Beim Autofahren ist der Dunning-Kruger-Effekt besonders ausgeprägt, denn diese Fertigkeit verbinden wir mit Autonomie und Erwachsenwerden“, erklärt der Psychologe Kalendruschat von TÜV NORD. „Die eigenen Fähigkeiten zu überschätzen, steigert die Risikobereitschaft.“ „Wer nicht weiß, wie kluges Fahren aussieht, kann auch nicht erkennen, dass andere klüger fahren.“


Mit Hilfe der Schadendatenanalyse lassen sich die Schwächen in der Fahrzeugführung gut analysieren. Darauf didaktisch gut aufgebaute, auf die jeweiligen Schwächen abgestimmte Trainings, wirken Wunder.


Aber auch die Fähigkeit mit Stress umzugehen, hat maßgeblich Einfluss auf die Aufmerksamkeit und die Art und Weise, wie man fährt. Die Fähigkeit zur Konzentration oder die Anfälligkeit für Ablenkungen sind häufige Schwachstellen und ursächlich für Fehler im Straßenverkehr.


Eine auf den ersten Blick wenig einleuchtende Fähigkeit mit Einfluss auf die Unfallhäufigkeit, ist die Fähigkeit zu kommunizieren.

Dennoch hat diese Fähigkeit großes Potenzial auf das Geschehen. Exemplarisch seien hier einige Beispiele genannt.


Missverständnisse bei der Auftragserteilung mit der Folge, dass „Ärger“ vermieden wird.

Deeskalierend in emotionalen Diskussionen wirken zu können.

Eigene Bedürfnisse wertschätzend und wirkungsvoll vertreten zu können.

Bedürfnisse des Gegenübers verstehen und würdigen zu können.


Leistungs-Fähigkeit im Schadenmanagement


Um optimal agieren zu können, kennen die Mitarbeitenden ihre Rollen und die Prozesse nach einem Schaden. Darüber hinaus wissen sie, wer für was verantwortlich ist und welche Erwartungen das Unternehmen an sie hat und können dies auch unter "Stress" abrufen und anwenden.


Wer mehr erfahren möchte, kann mich direkt kontaktieren martin.erb@riskguard.ch oder sich auf den 4. Post zu dieser Reihe in der kommenden Woche freuen 🤩



 
 
 

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