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Risk Management - Die Stellhebel der Umsetzung Teil 4



Nach den Teilen 1 und 2, die sich mit der Bedeutung des Schadenereignisses für die Präventionsarbeit auseinandergesetzt haben und dem Teil 3, der die Leistungsmöglichkeit und Leistungsfähigkeiten der Fahrer beleuchtet hat, kommen wir heute zu einem Aspekt, den man sowohl bei den -möglichkeiten als auch bei den -fähigkeiten verorten kann.


Die „Emotionale Disposition“


Dieser Aspekt kann in der Ausprägung determinierend sein und sich deshalb auf die Fähigkeit zur Leistungserbringung auswirken und ist gleichzeitig veränderbar und dadurch wird er zum Teil der Fähigkeiten. Oder anders gesagt, kann die emotionale Prägung eines Menschen ein so fester Teil der Persönlichkeit sein, dass der Betroffene sich gar nicht anders verhalten kann, obwohl er sich anders verhalten möchte. Das bedeutet,  er kommt ohne Unterstützung von außen nicht aus seinem Verhaltensmuster heraus. Das bedeutet aber auch, mit Unterstützung kann er sich verändern und damit seine Fähigkeiten im Umgang mit Emotionen verbessern.


Gemeint ist hier der von Victor Frankl beschriebene Raum zwischen Reiz und Reaktion:


„Zwischen Reiz und Reaktion liegt ein Raum. In diesem Raum liegt unsere Macht zur Wahl unserer Reaktion. In unserer Reaktion liegen unsere Entwicklung und unsere Freiheit.“


Viktor Frankl

Univ. Prof.DDr. Viktor Frankl (1905-1997)

Neurologe und Psychiater, Begründer der Logotherapie und Existenzanalyse

29 Ehrendoktorate weltweit


Dieser Raum ist aber nicht bei allen Menschen und in allen Situationen gleich groß. Je größer der Raum, desto überlegter die Reaktion und desto geringer die Gefahr von unbedachtem Handeln.


Was ist damit im Hinblick auf Prävention gemeint? Der Straßenverkehr und das Verhalten anderer Verkehrsteilnehmer erzeugt vielfach Emotionen, die für leicht provozierbare Verkehrsteilnehmer in aggressive und damit unfallanfällige Verhaltensmuster münden. Verfügt ein Lenker hingegen über viel „Raum“, um seine Reaktionen auf diese Reize abwägen zu können, sinkt das Risiko für eine gefährliche Situation erheblich.


Daher ist die Kenntnis über die emotionale Disposition des einzelnen Lenkers hilfreich zur Risikobewertung und gleichzeitig Grundlage für zielführende Entwicklungs-Maßnahmen.


Wer mehr erfahren möchte, kann mich direkt kontaktieren martin.erb@riskguard.ch oder sich auf den 5. Post zu dieser Reihe in der kommenden Woche freuen 🤩


 
 
 

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